Die Feldmesskunst (Geodäsie) zeigt, wie man die theoretischen Lehren der Geometrie anwenden kann, um ein kleines Stück der Erdfläche zu vermessen und auf dem Papier darzustellen. Diese Arbeit wurde von den Feldmessern (Conducteuren) ausgeführt. Da sie bei ihrer Arbeit nicht selten Fehler machten und dadurch Streit und Zwistigkeiten entstanden, wurde um 1400 auf Anregung des Hochmeisters Conrad von Jungingen von einem unbekannten Verfasser die Geometria Culmensis geschrieben. In fünf Abschnitten (Traktaten) werden wichtige geometrische Figuren behandelt. Die beiden ersten sind der Berechnung von Dreiecken gewidmet, der dritte dem Viereck, der vierte dem Vieleck (Polygon) und der fünfte dem Kreis und kreisähnlichen Flächen. Die Geometria Culmensis enthält auch interessante Bezüge und Anregungen für den Schulunterricht. Ein paar sind hier zu finden.